Tag 3 – Starte den Tracker

07.09.2013 - von Marzling nach Neuschwanstein

Vor 3 Tagen noch in Chemnitz auf läppischen 300 Höhenmetern unterwegs, sind wir mittlerweile in den Alpen bei über 1000 Metern angekommen. Am dritten Tag unserer verrückten Tour wurden wir morgens 5 Uhr unsanft vom lauten Gebrüll des Team-Handy-Weckers in München-Grünwald aufgeschreckt. Sofort rannten alle Teammitglieder des Teams 2, auch bekannt unter dem Decknamen „Team Schaf", wie aufgescheuchte Schafe durch den Wohnwagen und versuchten sich zu organisieren. Nach einem morgendlichem „Mäh", begann der organisatorische Teil, welcher  im Endeffekt immer derselbe ist: 58 Sekunden Zeit zum Zähne putzen, 3 Minuten 27 Sekunden für das Anziehen der Laufklamotten, 42 Sekunden zum Anrufen des Teams 1 zur Koordination des Wechsels,  57 Sekunden zur H2O- und Bananen-Aufnahme, 4 Minuten 11 Sekunden zum Planen der Läuferstrecken und ehe man sich versieht, befinden wir uns auch bereits auf der Strecke zum Wechselpunkt.

Von München aus ging es dann in Begleitung des Sonnenaufganges an der Isar entlang. Das Wetter war perfekt, die Sonne gab ihr Bestes und so freuten wir uns riesig auf den Teamwechsel Punkt 10 Uhr. Denn nun durften wir uns auf den Weg zu einem der Tour-Highlights begeben, dem schönen Walchensee inmitten der Alpen. Traumhaft schön bei 28 Grad war dies der optimale Platz für den ersten Sonnenbrand der Expedition. Unter den kritischen Blicken der Touristen wuschen wir unsere Laufsachen und konnten letztlich entspannen. Aber da wir nicht zum Faulenzen gewesen sind, mussten wir diesen schönen Märchenort nach wenigen Stunden auch schon wieder verlassen um zum abendlichen 18 Uhr-Wechselpunkt am Forchensee auf 1064 Metern Höhen zu fahren. Die Route führte weiter nach Garmisch-Partenkirchen direkt vorbei an der Olympiaskisprungschanze. Während Martin sich auf die Königsetappe der Tour mit dem längsten Anstieg auf den höchsten Punkt (1210 Meter, Anstiege zwischen 20 & 29 %) begab, nutzten Adele, Alex und Patrick die Gelegenheit, sich an einem kalten Gebirgsfluss zu regenerieren. In Graswang  endetet unser „Arbeitstag" schließlich um 22 Uhr.

Zur Belohnung nach diesen Alpenstrapazen wurden direkt vor Ort Vollkornspagehttis gekocht und da wir spätestens seit Asterix und Obelix wissen, welche Bedeutung Zaubertränke haben, rührten auch wir unseren eigenen zusammen um die Geschwindigkeit der Läufer steigern zu können. So gab es für jeden Kirsch- und Apfelsaft, Magnesium-Tabletten und andere Dinge, die einen das Läuferleben erleichtern sollen.

Mittlerweile können Gerüche nicht mehr auseinander gehalten werden. So wurde auf den Spruch „Hier riechts nach Essen!" mit der Antwort „Das sind meine Socken!" gekontert. Aber natürlich hätten wir als Team starke Alpträume bekommen, wäre alles genauestens nach Plan verlaufen. Da wir dies vermeiden wollten und auf unsere angenehmen Schafs-Träume bestehen, mussten wir noch einen Fehler in den Tagesablauf einbauen. Jeden Abend fahren wir 80 km voraus, um am ungefähr abgeschätzten morgendlichen Wechselpunkt schlafen zu können. Allerdings haben uns die Alpen doch ein paar Kraftreserven gekostet, weshalb wir statt in Westen in Richtung Osten fuhren und uns somit selber um kostbare Schlafzeit brachten. Dennoch kamen wir dann zum wohl verdienten Schlaf zwischen den beiden Megametropolen „Unter´m Buch" und „Auf´m Buch"…

Beitrag aus dem >>Läuferteam 2<<

Es gibt bisher 4 Reaktionen auf diesen Artikel

  1. DAS erklärt, warum die Racing Map manchmal so verworren ist!! 😉
    Dann mal noch viel Erfolg beim „in-die-richtige-Richtung-fahren“!! 🙂

  2. Ihr seid toll! Die Fotos sind super! Und ihr scheint gut drauf zu sein. Möge euch weiterhin die Sonne lachen, mögen die Sterne euch funkeln und euch weiche Eier nur zum Frühstück beglücken! 🙂

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