Tag 16 – Auf nach Chemnitz

Im Ziel
Das Team der Lauf-KulTour 2015 ist im Ziel angekommen

Es ist ja kaum zu fassen, was wir dieses Jahr alles erlebt haben und wie schnell wir unterwegs waren. So sind bereits alle Weichen gestellt auf eine deutlich frühere Ankunft gegenüber den letzten Jahren. Nachdem sich nun alle auf Mittag eingestellt haben, gilt es noch die letzten Rekorde zu reißen. Einige unserer Läufer wollen unbedingt noch die längste Strecke am Stück auf der Tour gelaufen sein. Das spricht durchaus für die Leistungskraft nach 31 Einsätzen, noch einen oben drauf setzen zu wollen. Mit einem Halbmarathon kommt man dabei aber nicht in die Spitze. Um solche langen Strecken laufen zu können, müssen natürlich einige auf ihre wohlverdienten Einsatzzeiten verzichten. Über 20 km in einer Stunde ist sonst doch etwas zu viel verlangt. Einige von uns schütteln zwar den Kopf, doch die Füße danken insgeheim der eigenen Zeitverkürzung und Ruhepause vor dem gemeinsamen Zieleinlauf. Und die Wagemutigen freut's. Auf diesen letzten Etappen zeigten sich Manu mit über 26 km und Steffen Möllmann mit über 24 km als herausragende Laufspezialisten. Auch wenn die Grenze erreicht war, Steffen wäre gern noch 2,1 km mehr gelaufen... Das Wetter hält uns noch einmal einiges entgegen und versucht mit Starkregen und aufgeweichten Wegen die Zielzeit zu verhageln. Dennoch sind auch weiterhin einige Begleiter mit auf der Strecke und kurz nach dem 2 Uhr – Wechsel in der Nacht passieren wir Greiz und verlassen unmittelbar darauf Thüringen. Sachsen. Home sweet home. Wobei, wir wollen es nicht übertreiben. So mancher unter uns kommt ja ganz woanders her. Um es zusammenzufassen, wir sagten uns "Pack Dein Studium", liefen umher und schlussendlich sind wir wieder in Sachsen rausgekommen 🙂 Alle verbindet nun mehr als eine Stadt oder ein Land, wahre Freundschaft. Diese wurde im wahrsten Sinne des Wortes im Schweiße unseres Angesichts geformt auf sonnigsten Passagen, an Berganstiegen, an verschwommenen Wegmarken, Umleitungen, beim gemeinsamen Kochen, Essen, Scherzen, Schmerzen und vielem mehr. 16 Tage gemeinsam und wir sind eins.

Aber zurück zum eigentlichen Tagesbericht. Das Wetter hat dann doch dazu geführt, dass wir uns keinen langsameren Schritt erlauben durften und so näherten wir uns von Hohenstein-Ernsthal aus den bekannten Hügeln um Chemnitz. Zunächst setzte der sichtbare Totenstein bei Grüna eine Wegmarke und beim Forsthaus fanden sich noch mehr Begleiter ein. Alle wohl in Regenkleidung gehüllt. Zumindest macht es für die Läufer so keinen Unterschied, ob sie schwitzen. Nass werden sie so oder so. In Rabenstein auf dem Viadukt bei der Burg wechselte dann noch einmal Team 3 ein für die letzten 13 Kilometer. Caro und Falko gingen dies gemeinsam mit zahlreichen Begleitern an. Auf dem Marktplatz sind wir mit unseren Wohnmobilen groß aufgefahren und wurden dann mit einem Pulk Menschen um uns herum vom Bürgermeister Sven Schulze aufs herzlichste begrüßt. Neben dankenden Worten für den karitativen Einsatz und Lauf als „Botschafter der Stadt Chemnitz“ erhielten wir einen selbstgebackenen Kuchen. So lassen wir uns ein "Herzlich Willkommen" gerne schmecken. Danke!

Auf, auf und nahezu immer schnurgeradeaus zum Campus unserer Uni. Auf dem Mensavorplatz des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau durften wir bereits unsere Wohnmobile auffahren und Zelte aufbauen. Diese waren auch dringend nötig, denn der Regen ebbte nicht ab. So konnten die wartenden Menschen kurz bedenken, dass wir tatsächlich bei jedem Mistwetter unterwegs waren und das Nonstopp in weniger als 378 Stunden in diesem Jahr. Eine gewaltige Leistung, welche monatelanges Training aller voraussetzte und sich nun ausgezahlt hat. Das ganze Team der Lauf-KulTour sammelte sich und lief dann gemeinsam in der Zielgasse ein und wurde mit frenetischem Jubel begrüßt. Die dazugehörige Sektdusche durchdrang dann auch die letzten trockenen Sachen und die Kameras ringsum mussten in Deckung gehen. Welch emotionaler Glücksmoment. Umarmungen des Teams. Sind es Tränen in den Augen? Oder doch Regen oder gar der Sekt? Abgerundet wurde das Freudenfeuer der Gefühle durch Freunde, Gäste und Familien. Zu unser großen Freude nahm auch unser Startschussgeber André die mühevolle Strecke zu unserem Ziel auf sich und begrüßte uns mit seiner Mutter. Wir alle können uns gewiss sein, dass wir mit unseren unzähligen Gesprächen unterwegs und Presseartikeln einen hilfreichen Beitrag für die Aktion Benni & Co. geleistet haben. Bleibt nur abzuwarten, dass die freigesetzten Energien auch aller anderen engagierten Akteure in naher Zukunft Früchte tragen werden.

Aufräumen gehört natürlich dazu und so wurden dann noch am selben Nachmittag die Wohnmobile ausgeräumt und geputzt. Am Montag früh müssen sie pünktlich zurück sein. Diese letzten Stunden gemeinsamer Arbeit waren hervorragend, um Momente Revue passieren zu lassen und mit der dreckigen Wäsche, ja mit jedem Objekt eine Erinnerung zu verknüpfen. Eines ist klar, allen hat es soviel Spaß gemacht, dass ich schon informiert wurde, dass wir am nächsten Tag die Tour in anderer Richtung noch einmal starten. Das fühlten wir alle im Herzen, nur unsere Beine und Füße nicht 😉 Ein gemeinsamen Abstecher zum Italiener am Abend bildete dann das letzte Zusammensein des Teams. Ob es so noch einmal zusammen kommt? Hoffentlich, wenn wir einen Film zu unserer Tour präsentieren dürfen. Seid gespannt!

Es grüßt Euch alle Eric

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