Tag 10 – Määääääääh

25.09.2016: von Greetsiel nach Wehldorf

Moinmoin von der schafigen Nordsee,

unser Tag startete wie immer 01.00 Uhr nachts mit einem schrillen Weckerklingeln. Der anschließende Anruf für den 2-Uhr-Wechsel verriet uns, dass wir nur 1,4 km entfernt unser Nachtlager aufgeschlagen hatten. Also erreichten wir als erstes Team den angeblichen Wechselpunkt und sicherten uns noch einen kleinen 30-Minuten-Powernap. Wenig später mussten wir jedoch zur Erkenntnis gelangen, dass uns unser Navi nur von der Bundesstraße weg, aber nicht zum endgültigen Wechselpunkt in Deichnähe gelotst hatte. So waren es noch einmal 300 m mehr.

Trotz dieses kleinen Fehlers waren wir rechtzeitig zum großen Wechsel da und so konnte die Nachtschicht von Flo zusammen mit Philipp pünktlich beginnen. Zunächst ging es eine Straße neben dem Damm entlang, wodurch das Einlaufen des Läufers begünstigt wurde. Der anschließende Wechsel direkt auf den Damm dagegen brachte einen leichten Geschwindigkeitseinbruch mit sich, weshalb die Entscheidung nicht schwer fiel, trotz Trackabweichung wieder auf befestigten Untergrund zu wechseln und so das Tempo wieder zu steigern. Auf dem Weg waren lediglich ein paar wenige Zäune zu überwinden und es sollten für die restliche Schicht die Einzigen bleiben. Nach wenigen Kilometern erkannte Flo den Endpunkt seiner Etappe von 2014 wieder und so wusste er ab diesem Punkt, dass er seine 2014er Strecke in diesem Jahr lediglich in entgegengesetzte Richtung bewältigte. Dabei waren die Konditionen besser als 2014, aber kaum nordseeerwartungsgerecht. Trotz sternenklarem Himmel war es wesentlich wärmer als noch am Tag vorher um diese Zeit, es regnete nicht und Wind ging auch nicht wirklich. Nach dem Wechsel auf Thomas ging es schnell auf Norddeich Mole zu, hindurch und dahinter natürlich weiter - stets geradeaus. An sich nicht sonderlich spannend. Nach dem Wechsel auf Franzi ging es im Dunkeln weiter, da sie lieber im Mondschein läuft als mit Fahrradlampe. So konnte der Sternenhimmel noch besser bewundert werden und es wurden zu früher Stunde erstaunlich tiefgreifende Gespräche geführt. Leider verließ nach circa einer halben Stunde ein Navigationsgerät den Navigator, sodass ab nun das Ersatzgerät herhalten musste. Ungeachtet dieser kurzen Zwangspause gingen sowohl Lauf, als auch Gespräch unbeirrt weiter. Nach einer sehr angenehmen Stunde in zumeist vollkommener Dunkelheit mit Mondschein war wie immer Florian Mauersberger als Abschlussläufer dran. Ganz langsam deutete sich am Horizont der Sonnenaufgang an und auch diese Stunde sollte recht schnell vergehen. Kurz vor Ende allerdings kam es durch die permanente und bewusst in kauf genommene Trackabweichung zu einer kleinen Irritation. Sollte die Schicht doch schon längst vorbei sein, so klärte ein kurzer Anruf von der Strecke beim Team auf, dass Flo unerwartet einen Kilometer mehr verschrieben bekam. Der anschließende Wechsel direkt zurück auf den Deich brachte dann auch die Gewissheit, dass die Schicht so gut wie vorbei war, denn auf einmal waren die Wohnmobile schon in einiger Entfernung zu erkennen. So ging die Schicht bei Sonnenaufgang für Flo und Flo zu Ende und Ritchi konnte zusammen mit seinem heutigen Team 2 auf Schafschau losziehen.

Ritchi übernahm zusammen mit Shaoen die nächste Stunde von 6:45 bis 7:45 Uhr.
Dabei bot die aufgehende Sonne einen malerischen Weg zwischen Nordsee und Damm. Entlang der Küste schlängelte sich der Track gen Osten und sie konnten die gesamte Zeit den Sonnenaufgang genießen. Hin und wieder wurden sie von Schafen auf dem Damm mit einem kräftigen MÄÄÄÄHHHHHH angefeuert.
Anschließend übernahm Falko, der das erste Mal seit einigen Tagen aufgrund einer Knöchelschwellung wieder eine volle Stunde laufen konnte.
Franzi kämpfte sich mit schmerzenden Waden durch ihre Etappe, die auch hier wieder von freundlichen Schafen unterstützt wurde, die besonders zahlreich und natürlich extra für die Lauf-KulTour an die Strecke kamen.
Zuletzt begleitete Ritchi Sebastian aus Team 3 über die Campingplätze der Nordsee, da noch immer andere Wechselzeiten die Tour prägen. Aufgrund des zunehmenden Gegenwindes fungierte Ritchi außerdem eher als Windschattenspender, um Sebastian von einem kräfteraubenden Lauf zu verschonen.

Philipp begleitete dann den Rest von Team 3 entlang der Nordseeküste. Zuerst war Randy an der Reihe, welcher wie immer bereits den ersten Kilometer studiert hatte und auch ohne Begleiter richtig gelaufen wäre. An der Küste ist dies jedoch auch nicht sonderlich schwer 🙂 Für ihn sollte es jedoch besonders anstrengend werden, da während seiner Schicht der starke Gegenwind immerwährend vertreten war. Tapfer kämpfe sich Randy jedoch bis zum Schluss durch. Für Thomas Seider ging es anschließend nahezu windstill durch Wilhelmshaven. Dabei bot Thomas einen besonders schnellen Lauf, sodass sein Team es nicht rechtzeitig zum Wechsel schaffte. Das bedeutete, dass es 14 km anstatt der geplanten 9 km waren. Thomas schien an diesem Tag wirklich ein Glückspilz zu sein, zumindest was den Wind betrifft. Kaum war der Wechsel auf Florian Franke dann doch geglückt, ging es direkt zurück zur Küste und der Wind sagte erneut Hallo. Dutzende Nutzer der trendigen Elektrofahrräder begegneten uns dabei. Der große 14-Uhr-Wechsel sollte erneute - wie schon am Tag zuvor - an einem Reiterhof stattfinden. Sämtliche Teams öffneten somit die Türen für allerlei Fliegen, weswegen dieser Ort auch schnellstmöglich wieder verlassen werden sollte.

So begaben sich Team 3 und RB 1 wieder einmal an den gleichen Punkt, um gemeinsam eine Mahlzeit zu genießen. Die letzte Gemeinsame war schließlich schon mehrere Tage her und so gab es natürlich wieder Nudeln aus Riesa, zusammen mit Tomatensoße und Wurstwürfeln. Mit gut gefüllten Bäuchen legte sich Team 3 noch eine Runde hin, da sie noch einige Stunden Zeit bis zu ihrer nächsten Schicht hatten. Wir dagegen fuhren noch ein weiteres Stück vor, vorbei an Bremen und schlugen unser Nachtlagen zwei Kilometer vom geplanten Schlafplatz spontan in einem Industriegebiet in Autobahnnähe auf. Dort konnten allerlei Dinge genutzt werden, seien es Hygienemöglichkeiten, kostenloses WLAN, ein Schlückchen Sprit oder eine gereinigte Frontscheibe. Am Ende des Tages wurde noch der Bericht geschrieben und sich dann schlafen gelegt.

In diesem Sinne: Einen guten Wochenstart an alle Leser und bis zum kommenden Bericht in fünf Tagen.

Euer RB 1

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