Tag 11 – Der Tag zwischen gestern und morgen

15.09.2013 - von Bremen nach Dassow

Es ist zwei Uhr nachts! Schichtende, Schade! Läuferin Jeanette und Radbegleiterin Corinna kommen gut gelaunt am vereinbarten Treffpunkt an und werden freudig begrüßt. Die Erlebnisse der letzten 24 Stunden werden ausgetauscht, ein paar trinken zusammen Zitronensaft und andere essen kalte Bratwürste. Was für die einen das Nachtmahl ist, ist für die anderen das Frühstück. Danach fahren wir noch ein Stück bis kurz vor Hamburg. Die Uhr zeigt bestimmt 4 oder 5 Uhr mitten in der Nacht, aber keiner achtet mehr so genau darauf. Wir fallen einfach todmüde in unsere Kojen.

Als wir am späten Vormittag erwachen, stellen wir fest, dass wir in einem wunderschönen, idyllischen Dorf gelandet sind. Wir ziehen unsere neuen „Auf zur Venus“-Shirts an, die wir von der Bremer Krebsgesellschaft geschenkt bekommen haben und starten in den Tag. Der Wald ist unser bester Freund und keine Schlange vor der Toilette. Leider können wir nicht lange bleiben, sondern brechen nach einem gemeinsamen Frühstück auf zum 14 Uhr-Wechselpunkt. Dort, mitten in Hamburg, treffen wir Daniela, unsere Kamerafrau vom Vorjahr. Während Robert auf der Strecke den Läufer navigiert, können wir anderen ein wenig Zeit mit ihr verbringen. Wir tauschen uns über Neues aus und Lachen über Altes. Gerne hätten wir Daniela mit in den Bus gepackt und mitgenommen :D. Auf geht’s zum nächsten Wechsel.

Nahe Lübeck. Ein idyllisches Fleckchen am Wasser! Wir sitzen an einem langsam dahingleitenden Fluss und lau streichelt der warme Wind raschelnd durch die Bäume. Der Mond steht einsam am Himmel und einzelne Wolken schweben kurz verdeckend sanft vorüber. Alles spiegelt sich zart im Wasser. In den feuchten Wiesen zirpen die Grillen ihr beruhigendes Lied und ab und zu hallt ein Waldkauz seinen Ruf aus dem Dunkel. Die Magie des Ortes ist allumfassend. Doch schon geht’s weiter! Der Wechsel erfolgt und der kurze Moment entrinnt der Wahrnehmung. Er ist nur noch eine schöne Erinnerung wie viele andere vergangene Erlebnisse auf der Lauf-KulTour. Und bereits der nächste Eindruck reiht sich in den Fluss der vielen kleinen einzigartigen Momente. Auf nach Lübeck! Läufer und Radbegleiter schwitzen und die sichtbare Ausatemluft kündet von der bevorstehenden kühlen Nacht. In der Ferne teilen die backsteinernen Zinnen und Türme der Stadt den Nachthimmel. Angekommen fassen wir das stolze Holstener Tor am nackten Stein an und spüren einen Hauch der vergangenen Geschichte. Kaum eine Menschenseele wandelt auf den Straßen. Wir haben die Stadt für uns allein und ein weiterer magischer Moment fließt dahin. Die anderen der Radbegleiter des Teams besuchen zur gleichen Zeit Roberts Freundin Anne und trinken wärmenden Tee und tanken neue Kräfte bei einem guten Stücke hausgemachter Pizza. Euphorisch lassen wir die Gemäuer hinter uns und ziehen in die regnerische kühle Nacht. Immer weiter in Richtung des kalten Nordens, zum Meer hin, durchqueren wir Wälder und sandige Dünen. Die Anstrengung ist in den schwerer werdenden Gliedern zu spüren. Nur noch ein schlafendes Dorf durchqueren wir im Dunkel der Nacht. Endlich da! Das Ziel ist erreicht, mit einem zufriedenen Gefühl im Bauch! Wechsel. Läufer und Radfahrer sind erschöpft, aber für Müdigkeit ist hier kein Platz. Schon steht heiß duftender Kaffee bereit, welchen wir Schluck für Schluck genießen und neue Kräfte machen sich breit für die nächste Etappe…

Beitrag aus dem >>Radbegleiterteam 2<<

Es gibt bisher 3 Reaktionen auf diesen Artikel

  1. Herzlich willkommmen zurück im wunderschönen Osten der Republik^^ Ihr habts fast geschafft. Genießt die Strecke.

    @Kristin: Grüß mir Alfred auf Usedom 😉

  2. Hallo Steffen K. und alle Mitstreiter auf der Strecke. Wir, die Elis von Steffen K., verfolgen Euch so gut wie möglich und ziehen den Hut vor Eueren Leistungen. Macht weiter so. Ihr habt nur noch „wenige“ km bis ins Ziel in Chemnitz. Dafür wünschen wir Euch viel Kraft und gutes Gelingen! B. + R.

  3. hallo Lauf-Kultouri’s,

    endlich konnten wir euch heute in Hamburg mal „live“ erleben…, eure Berichte zu lesen und die Bilder anzuschauen ist eine Sache, euch hautnah „in Natura“ zu erleben, eine ganz neue Erfahrung…

    es hat wahnsinnig Spaß gemacht, euch „verrückten Haufen “ persönlich kennen zu lernen.

    für alle anderen Mitlesenden https://www.dropbox.com/sh/2iwnln7266lzzfx/rPu3xpuFGu
    hier mal ein paar Impressionen ( unsortiert und unkommentiert ).

    weiterhin gutes Gelingen, angenehmes Laufwetter und vor Allem verletzungsfreies Vorwärtskommen….

    M-C‘ s Familie

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