Tag 13 – Über Stock und Stein zum Ziel

15.09.2013 - Nachtrag

Ein Wechselpunkt der besonderen Art hielt uns am Sonntag in Atem. Alex sollte am Elbe-Lübeck-Kanal an einer Eisenbahnbrücke wechseln, die über das Wasser führte. Der Rest vom Team 2 hatte eine knappe Stunde Zeit, um zur Übergabe zu gelangen. Nach der Anfahrt war schnell klar: das wird kein leichtes Unterfangen. Wir kamen nur auf ca. 1 km an den anvisierten Punkt heran, der Rest war nur zu Fuß zu erreichen. 400 m Feldweg ohne Wendemöglichkeit, ein erhöhter Bahndamm mit mächtig viel Schottersteinen und ein undurchdringliches Waldstück  waren zwischen uns und dem Track. Wie die heiligen 3 Könige waren wir auf dem Weg zum Wechsel – Martin in Badelatschen,  Patrick mit dem Fahrrad und Adele mit Kopflampe ausgestattet. Lustig war es, als Martin auf dem Po den Hang runterrutschte, gefolgt von Adele. Patrick kämpfte sich mit dem Rad durchs Gestrüpp und kam kaum voran. Die einzige Möglichkeit zu Alex zu kommen, bestand darin auf dem Bahndamm entlang zu laufen. War lustig, vor allem, als von hinten ein Zug in Richtung Lübeck voraneilte und uns mächtig Dampf machte. Zum Glück hat Alex unter der Brücke gewartet. Mussten nur noch Adele und Patrick runtergelangen und Alex im Gegenzug nach oben. Über einen geheimen Trampelpfad ging es die Brücke herunter und hoch, das Fahrrad wollte auch irgendwie nach unten kommen. Wechsel geglückt. Alex und Martin mussten dem Zug ausweichen und auf gleichem Wege zurücklaufen. Blöd nur, dass es dunkel geworden war und wir keine Lampen mithatten. 2 identisch aussehende Feldwege machten die Suche nach dem Wohnmobil nicht gerade einfacher. Deswegen die Idee: ab durch die Mitte übers Feld! Das hatten wir schnell bereut – hüfthohe Brennnesseln, Disteln und anderes Gestrüpp machten uns das Leben schwer. Aber dann: ENDLICH das WoMo wiedergefunden und auf zur nächsten Übergabe!

17.09.2013 - von Stralsund nach Löcknitz

Tag 13 begann für das Läuferteam 2 mit dem Weg gen Greifswald. Schon dahinter lag das kleine Kemnitz, in dem das gesamte LKT-Team von der stellvertretenden Bürgermeisterin erwartet wurde. Nach einem kurzen Austausch von Geschenken der Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (Grußwort und Roland) gab’s erstmal Frühstück, eine  heiße Dusche und homöopathische Behandlungen für lau. Super nochmal, um unsere Energie- und Wassertanks aufzufüllen.

Am Abend 18 Uhr war Teamwechsel in Anklam. Schöne Stadt. Sehr schön. Sehr viel zu sehen. Der Track führte aus Anklam heraus in Richtung des alten Anklamer Steinbruchs. Ein Moorgebiet, was das komplette Gegenteil zu den Betonflächen der Stadt darstellte. Hier gibt es noch Natur wie sonst kaum noch in Deutschland. Zahlreiche Vogelarten und andere Tiere haben hier ihr Zuhause gefunden. Ein wundervolles Erlebnis für mich als Läufer und Robert als Radbegleiter. Kraniche, Enten, Störche, Gänse, Schwalben, Rehe, Füchse und weiteres Getier konnten wir beobachten. Das Gefühl von Freiheit durchströmte meinen Körper und motivierte mich einen schnelleren Schnitt zu laufen. Dies war wohl mein schönstes Erlebnis während der Lauf-KulTour! Zumal zu meiner Rechten die Sonne im Begriff war unterzugehen und auf meiner linken Seite der fast volle Mond sich auf der Wasseroberfläche spiegelte und ein fantastisches Schauspiel boten. Die Vogelschwärme machten sich bereit, gen Süden zu ziehen und sammelten sich zu hunderten an mehreren Stellen. Ganz schön viel Lärm. Aber dennoch ein schöner, angenehmer Lärm. Beim Wechsel auf Alex wollte ich am liebsten gar nicht mehr von diesem Ort gehen, denn es gab noch so viel Schönheit der Umgebung zu bewundern. Aber die Tour steht nicht still und somit behalte ich mir diese besonderen Augenblicke im Herzen und hoffe auf ein neues Mal, vielleicht sogar im nächsten Jahr.

Beitrag aus dem >>Läuferteam 2<<

Es gibt bisher 3 Reaktionen auf diesen Artikel

  1. This is Lauf-KulTour! 🙂

    Tolle Eindrücke, prima beschrieben – ich denke, da bekommt man auch einen guten Eindruck des Gefühls auf der Strecke, wenn man noch nicht selbst dabei war. Genießt die letzten Meter in Richtung Heimat. Und, wie Kay schon schrieb, da sind auch richtig schöne Landschaften zu durchqueren.

  2. Hallo alle zusammen,
    nachdem ich am Sonntag in Hamburg ca. 10 Kilometer mit gelaufen bin, verneige ich mich zutiefst vor eurer Leistung, denn für mich wäre es unvorstellbar gewesen, nach nur 12 Stunden wieder volle Leistung zu geben und das 16 Tage am Stück. Ihr alle habt meine absolute Hochachtung und ich hoffe, Ihr kommt alle heil in Chemnitz wieder an.

    Vor allem wünsche ich euch allen, dass ihr viele sehr schöne Erinnerungen von der Tour mitbringt und all die schönen Natureindrücke genossen habt.
    Wir sehen uns in Chemnitz
    Noch ein paar schöne Tage
    Kerstin L.

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