Tag 12 – Endlich mal wieder Regen!

27.09.2016: von Niendorf nach Greifswald

Schon um 1 Uhr nachts fängt es an, kräftig zu regnen. Zeitgleich mit dem Wecker werden wir aus unserem „erholsamen“ 3-Stunden-Schlaf gerissen. Einfach traumhaft. Ebenso ergeht es dem RB 1, welcher mit uns die Nacht in Gägelow verbracht hat. Ob es regnet oder die Sonne brennt, ist egal, die Tour wird fortgeführt. Da hilft kein Meckern und kein Murren. Also beginnen wir unseren Tag, wie es für uns üblich ist. Schnell etwas frühstücken und parallel die Wechselkoordinaten erfragen. Am Wechselpunkt angekommen, geht es allen Teams ähnlich: „Wird es heute wieder ein Regentag oder ist das Glück auf unserer Seite und es erwartet uns noch ein wunderbarer Spätsommertag?“ Doch dazu später mehr.

Kurz vor um 2 regnet es immer noch, wenn auch etwas weniger als vor einer Stunde. Das Wetter ist uns aber inzwischen zweitrangig, denn der Tourveteran und Überraschungsgast Manu wird unser Radbegleiter sein. Alle sind guter Dinge und freuen sich auf die Schicht.

Philipp darf wie gewohnt beginnen. Bei Regen geht es für ihn Richtung Wismar. Nach ungefähr 30 Minuten nieselt es nur noch leicht und wir haben angenehme 16° C Außentemperatur. Die anfängliche Dusche vom Himmel ist somit schnell vergessen. Allerdings findet auf den Wegen eine Kröten- und Froschpilgerfahrt statt. Quack-Quack

Beim Wechsel von Philipp auf Thomas ist vom Nieselregen nichts mehr zu spüren. Nur die Wege sind noch nass und die hohe Luftfeuchtigkeit führt zu erhöhter Schweißbildung, aber das ist besser als Regen. Er läuft durch das noch schlafende Wismar. Nach zwanzig Minuten im Zentrum angekommen, realisiert er, dass die ganze Tour inzwischen knapp dreieinhalb Stunden Vorsprung angehäuft hat. Solch frohe Kunde motiviert und zeigt wie gut alle Teams harmonieren und solide ihre Leistung abliefern. Der Rest der Schicht verläuft normal. Außerhalb von Wismar wird auf Franzi gewechselt.

4:35 Uhr. Ein lauter Schrei. Oh Gott, was ist passiert? Ein brennender Meteor? Oder doch nur ein Sturz mit offenem Oberschenkelbruch? Manu als Radbegleiter bleibt abrupt stehen und dreht sich um. Franzi steht – ein Sturz fällt somit aus. Franzi schreit allerdings immer noch: „ich habe ihn erwischt“. Langsam dreht sie sich um und nährt sich der Unfallstelle. Aus 5 Metern Entfernung sieht es wirklich platt aus. Sie stammelt weiterhin: „ich habe ihn erwischt.“ Noch 2 Meter bis zur Unfallstelle. Nichts bewegt sich mehr. Läuferin und Radbegleiter stehen nun direkt vor dem Ort des Grauens: statt einem platten Frosch stehen die Beiden zum Glück nur vor einem zertretenem Blatt. Alles gerade noch einmal gut gegangen - die Lauf-KulTour und die Etappe kann somit weitergehen. Nach anfänglichen Motivationsproblemen begibt sich Mausi auf die Strecke. Ein Lichtblick am Horizont: Nur noch 9 Läufe!

Langsam aber sicher haben wir alle unsere Federn gelassen: die kleinen Wehwehchen und der tägliche Kampf mit der Müdigkeit strapazieren die Nerven ungemein und lassen Emotionen aufkochen. Auch unter schmerzenden Waden, Knien, Hüften, verspannten Schultern, angeschlagenem Immun- und Verdauungssystem: Wir geben nicht auf, denn wir haben ein Ziel. 4000 km rund um Deutschland und jeder Einzelne von uns will seinen Teil dazu beitragen.

Wie gut, dass es immer noch besondere Kleinigkeiten gibt, die die Stimmung oben halten und Kraft für die letzten Tage schenken: Ein unglaublich schöner Sonnentag am Meer liegt vor uns, der die Teams 2 und 3 durch die Ostseebäder Rerik, Kühlungsborn, Heiligendamm und Rostock bis nach Graal-Müritz begleitet und den ein oder anderen Sprung ins Wasser ermöglicht. Unser Team übernimmt dann fast den gesamten Abschnitt auf Zingst, wo wir einige fröhliche Mitradler treffen.

Nach unserer Schicht fahren wir zum Uni-Campus nach Greifswald, wo wir von Luise, einer Freundin von Mausi, herzlich empfangen werden. Gemeinsam mit RB1 verbringen wir einen geselligen Abend mit warmer Dusche und einer riesigen Portion Riesa-Spaghetti für alle!

geschrieben von Team 1

Es gibt bisher 6 Reaktionen auf diesen Artikel

  1. Sorry, dass es bei Eurem Durchlauf in Rostock nicht mehr geregnet hat. 😉
    „Leider“ schien die Sonne, als ich Randy und Ritchi ein kurzes Stück durch Rostock-Dierkow begleitet habe.
    Respekt für Euer Engagement, Eure organisatorische Leistung, Eure sportlichen Leistung und Eure Zielstellung. Auf der Website unseres Vereins (www.sportclub-laage.de) haben wir einen Beitrag über die Lauf-KulTour eingestellt.
    Bleibt bei guter Laune und gesund!

    Mitläufer Steffen aus Rostock

  2. Ihr legt eine gutes Engagement an den Tag und eine sehr gute Leistung macht weiter so. Ich wünsche euch noch viel spaß, schönes Wetter und kommt gesund wieder in Chemnitz an.

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