Tag 16 – Es ist vollbracht!

01.10.2016: von Wehrsdorf nach Chemnitz

Es ist 2 Uhr, Tamás hat seine letzte Nachtschicht geschafft und wir brechen auf Richtung Dresden. Inzwischen hatten wir so viel Vorsprung, dass wir aus dem Zittauer Gebirge bereits nach 45 Minuten an unserem Ziel einfuhren. Nach ein paar Runden im Kreis entschlossen wir, uns auf dem offiziellen Busparkplatz für die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit zu parken und dort zu übernachten. In gespannter Erwartung der Parkgebühren folgte eine positive Überraschung. Tagesticket für 2,00 €? Gebucht!
Noch kurz die Koordinaten an die anderen Teams durchgegeben und auf zur letzten Übernachtung im Wohnmobil.

Bei strahlendem Sonnenschein, durch Weckerklingeln und bekannte Stimmen außerhalb des Wohnmobils, erfolgte langsam das Munterwerden. Die anderen Teams hatten sich tatsächlich bei uns eingefunden, sodass wir zumindest mit dem Suchen nicht lange warten mussten. Dank eines aufmerksamen Busfahrers wurde uns sogar die Kaffeeversorgung sichergestellt. So kann der Tag doch anständig beginnen.

Gegen 12:30 Uhr, was dann eher 12:45 Uhr wurde, da Team 3 auf den letzten Drücker es auch noch geschafft hatte, ging es gen Innenstadt am Kongresszentrum vorbei zur Sportbühne der Barmer GEK. Auf dem Weg dahin gab es ein kurzes Aufeinandertreffen mit ein paar freundlichen Polizisten, die bei unseren synchronen Outfits aus TU-Chemnitz-Shirts, Toni-Mara-Hosen und CEP-Socken offenbar stutzig wurden. Nach 30 Sekunden Erklärung, was wir tun, fragte uns die Polizeibeamtin, wer denn verantwortlich für die Gruppe sei. Ritchi trat auf, überzeugte nur durch seinen Gesichtsausdruck und die Polizei ließ uns durch. Philipps Kommentar: "Was für eine Aura!" 😀 Ausgestattet mit einem stattlichen Zeitpolster konnten wir uns nun noch etwas umschauen und, wer hätte es nach 15,5 Tagen gedacht, sportlich betätigen. Es wurden diverse Challenges veranstaltet. Gegenstand waren:

  • eine Reflexwand (t-Wall)
  • Tischtennis auf Großplatte in der Ausführung chinesisch
  • Tischtennis auf der Kleinplatte zwischen Franzi H. und Steve-O
  • Rudern am Gerät auf 200 m - Gewinner war hier mit knappen Vorsprung Thomas Seider. Beachtenswert war, wie auch der Standbetreuer feststellte: "Ihr seid ja alle gleich gut.". An der Spitze gab es zeitlich bezogen kaum Unterschiede, Zeiten zwischen 34 und 36 Sekunden waren hier zu verzeichnen. Außerdem stellte Thomas den neuen Rekord auf.
Die Zeit verstrich, es wurde 14 Uhr, und statt dem fälligen Wechsel erfolgte die 3. Pause der Tour (nach Bergfest und Berlin) und der Einlauf durch ein Tor mit Banner in geballter Gruppe. 30 m weiter durften wir dann auf die Sportbühne und unser Projekt vorstellen. Während sich Radbegleiter und Läufer im Hintergrund tummelten, ergriff Eric das Wort und gab ein Interview mit dem Moderatorenteam. Dem folgte eine kurze Ansprache vom neu gewählten Rektor der Technischen Universität Prof. Dr. Gerd Strohmeier (von uns herzlichen Glückwunsch hierzu und viel Erfolg) sowie des Vizepräsidenten des Sächsischen Landtags Horst Wehner.
An dieser Stelle vielen Dank an die Organisatoren für diese Gelegenheit, uns, unser Projekt sowie den Zweck unseres Staffellaufs in so einem Rahmen vorzustellen!

Nach der Ausgabe von Ehrenurkunden wurde die Tour fortgesetzt. Thomas aus Team 1 gab sich, unter Begleitung von Tamás, noch einmal einen Halbmarathon zum Schluss. Tamás nutzt diese Gelegenheit um noch einmal vom Fahrrad abzusteigen. Sein Manöver im Zschoner Grund bestand aus einem seitlichen Abrutschen mit dem hinteren Rad sowie einer darauffolgenden Rückwärtsrolle. Leider gab es keine Zeugen, die eine Bewertung abgeben konnten 😀 Zum Glück ist ihm, obwohl er das erste Mal auf der Tour ohne Helm unterwegs war, nichts weiter passiert. So erfolgte letztmalig die Übergabe an Florian M. Der Zeitplan wurde etwas ungenauer, zum Schluss musste dieser noch ein paar Meter wandern, damit der 18-Uhr-Wechsel pünktlich stattfinden konnte.
Tamás hatte somit seine letzte Schicht beendet und war erlöst.

Somit ging Team 2 begleitet von Tom auf die Strecke. Es sollte noch einmal bergig werden. Shaoen als 1. Läufer hatte gefühlt 75 % eine Bergauf-Etappe zu bewältigen. Wenigstens das Wetter blieb ihm noch treu - begleitet von einem schönen Sonnenuntergang. Das änderte sich mit dem Wechsel auf Steve-O. Erste Regentropfen kamen zum Vorschein. Dafür war die Strecke jedoch einigermaßen eben. Unbeeindruckt von alldem legte er seine letzte 7,6 km Etappe mit einem Tarzan-Umhang zurück. Style-Punkte dafür. Auch die mehrfachen Rufe von Anwohnern "Hast du eine Wette verloren?" konnten ihn nicht aufhalten.

Den Jackpot erwischte dann Franzi H. eine Mischung aus Bergetappe (wieder gefühlt 75 % Anstieg), Regen, Wind und Wald-/Feldwegen prägten ihre Etappe. Sozusagen eine Mischung aus der gesamten Tour, vereint aufgehoben für die letzte Strecke. Sie spulte die Kilometer trotzdem wie gewohnt herunter und es erfolgte eine letzte Übergabe an Falko.
Streckenprofil und Wetter wurden ihm scheinbar mit übergeben. Es ging genauso weiter, wie es bei Franzi aufhörte. Nachdem bereits Cori und Matthias uns seit diverser Zeit auf dem Fahrrad begleiteten, wurde der Anteil an Begleitern langsam größer. Felix zu Fuß, ein Freund von Franzi H. (der eine Art Triathlon absolvierte - 5 km Rad, 5 km Auto mit Warnblinkleuchten und zum Schluss 5 km per Fuß), 2 Freunde von Tom, sowie Philipp aus dem RB 1-Team gesellten sich nach und nach auf dem Weg Richtung Flöha zu uns.

Punktgenau erfolgte nun die Übergabe an Team 3, Basti war an der Reihe diese letzte Etappe zu laufen. Falko war wohl nicht ausgelastet und lief einfach die letzten Kilometer weiter. Ein Highlight stand uns noch bevor: Der Berg von Flöha nach Euba. Sämtliche Radbegleiter streikten, die Läufer hatten zum Glück Rücksicht, sodass sich kurz gesammelt wurde und mit moderaterem Tempo weitergemacht wurde.
Den letzten Anstieg geschafft, ging es fast nur noch bergab Richtung Chemnitz. Auf jedem Kilometer mehrten sich die Begleiter, Touris aus vergangenen Jahren, das komplette Team 2, Ritchi hatte sich ebenfalls von seinem Fahrrad gelöst. In diesem Konvoi ging es nun stetig Richtung Mensa. Das Empfangskomittee aus Touris, Familie und Freunden stand bereits bereit: Wunderkerzen (Feuerwerk ist ja leider verboten), Applaus, Glückwünsche und eine Sektdusche erwarteten uns in einem Empfangskorridor.

Nach einer kurzen Ansprache von Steffen in der gewohnten Runde wurden die Läufer und Radbegleiter dann in ihren wohlverdienten "Feierabend" entlassen. Mit Ritchis Spruch: "Was liefen wir? - In 160 Tagen um die Welt!"

geschrieben vom RB 2

Es gibt bisher 2 Reaktionen auf diesen Artikel

  1. Fast hätte ich dem Artikel geglaubt, aber Tamàs OHNE Helm, das gibt es nicht, der ist doch quasi FESTGEWACHSEN… denn Sicherheit geht immer vor:-)

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