Lauf-KulTour 2025 – Tag 11: Wir sind nicht aus Zucker

Hallo Tourtagebuch,

nach dem gestrigen Tag voller anstrengender Anstiege und vieler Kilometer konnten wir uns endlich ein wenig ausruhen und schlafen. Doch die Euphorie über die geschaffte, wirklich harte Etappe (müde, aber zufrieden) wollte nicht so schnell verfliegen...

Bereits ein paar Stunden später begann Florian P. schon wieder mit den Vorbereitungen für die erste Schicht um 5:00 Uhr morgens.

Der Tag des restlichen Teams begann allerdings nicht – wie man es vielleicht erwarten würde – mit Vogelgezwitscher oder einem Wecker, sondern mit dem ohrenbetäubenden Lärm eines "Wiesenschneiders" (Daniels Bezeichnung für einen Rasenmäher) um 6:45 Uhr! Also doch raus aus den Federn... Wie es sich gehört, starteten wir in unserer Wohnmobilrunde mit dem traditionellen LKT-Frühstück: Müsli mit Banane.

Vielleicht findet sich ja zwischendurch noch etwas Zeit für ein Nickerchen? – Nun ja, bei den kurvigen Straßen in Österreich eher eine Achterbahnfahrt, anstatt Erholung.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf Tour ist das Einkaufen: Klar kochen wir gerne etwas Leckeres, wenn es möglich ist, aber auch die kleinen Extras wie Avocados oder Club Mate dürfen nicht fehlen. An dieser Stelle kam Thomas mit einer Spezialbestellung um die Ecke: „Müsli alkoholfrei“. Eine merkwürdige Aufgabe – aber gut. Daniels Ziel war hingegen, Balisto-Schokoriegel einzukaufen (wahre Götterspeisen mit ihrer Karamell-Keks-Schoko-Kombination). Julia, unsere „Neulingsheldin des Jahres“ (extrem stark auf dem Rad und beim Muskelaufbau), wollte dagegen Avocados kaufen... und entschied sich laut Daniel für zwei "Granaten". Kein Wunder – das perfekte Timing beim Avocado-Kauf ist eine Kunst, die wohl nur in Mexiko so richtig beherrscht wird. Aber sie hat es inzwischen gelernt. 😉

Inzwischen war es Mittag und der Wetterbericht meldete noch immer das Gleiche: Regen von früh bis spät. Die dritte Schicht (Julia und Flo A.) stand an. Der Himmel war düster, voller Nebel und Nieselregen. Doch typisch deutsch – Verantwortung vor allem (wir sind ja nicht aus Zucker) – zogen sie auch ihre Schicht durch. Großen Respekt für diese Haltung!

Als Tagesabschluss kam anschließend das Highlight des Tages (für Daniel und Karl): endlich unsere „Flugzeuge“ auspacken – die Rennräder (Guerciotti und Orbea). Klar, man sagt: „Es zählt der Fahrer, nicht die Marke.“ Aber ehrlich: vier Kilo weniger am Rad und ein aerodynamisches Gravel-Setup machen bei Tempo und der Sprintleistung eben doch einen Unterschied!

Also wurde sich gerüstet wie "Krieger der Straße": Helm, Regenjacke, Lampe – dazu fünf Schokobrötchen und zwei Packungen Gummibärchen für Ausdauer und gute Laune. 😀

Doch wie bei jeder Etappe kam die erste Fehlleitung: Wir verpassten eine Ausfahrt, mussten umdrehen, fanden aber bald zurück auf den richtigen Weg. Dann kam, was sich schon angedeutet hatte: ein Gewitter. Die ABUS-Kappe triefte und bergab peitschten die Regentropfen ins Gesicht. Trotzdem hielten wir unser Tempo von 23 km/h – Aufgeben war keine Option!

Bis plötzlich ein privater Weg auftauchte, den wir übersehen hatten. Laut GPS fuhren wir weiter – und aus dem Nichts sprang ein zotteliger Hund auf die Straße und stürzte sich auf uns. Erst dachte Daniel: „Der bellt nur und zieht sich dann zurück.“ Doch weit gefehlt: Wir waren sein Hauptgericht! Daniel bremste ab und stellte sich dem Hund, doch der hatte es auf Karl abgesehen.

Karl versuchte zu fliehen, doch die steile Abfahrt mit zwei großen Schlaglöchern wurde ihm zum Verhängnis: Er flog zwei Meter weit und landete hart auf dem Boden. Daniel rannte sofort zu ihm – aber der Hund ließ nicht locker und stürmte hinterher. Zum Glück rappelte sich Karl schnell wieder hoch und stellte sich dem Tier.

Dann kam die Besitzerin des Hundes, sichtlich wütend, und forderte uns auf, sofort ihr Grundstück zu verlassen. Ob der Hund oder sie gefährlicher war – schwer zu sagen. Jedenfalls zogen wir uns vorsichtig zurück und planten die Route neu.

Nach diesem Schreck und etwa 70% unserer Etappe verließ uns dann unsere Navi-App. Toll! Also wechselten wir auf Google Maps und hielten weiter unser Durchschnittstempo von 23 km/h. Die letzten fünf Kilometer fuhren wir dann Vollgas, mit lauter elektronischer Musik im Ohr, als wäre es ein nie endendes Finale. Jeder gab alles – und doch genossen wir jeden Moment.

Und schon lag auch unsere Etappe hinter uns: Trotz schlechtem Wetter herausfordernd, aber getragen vom Sportsgeist, der uns ausmacht. Mit Freude und Stolz konnten wir den Tag beenden – laufend und radelnd, so wie wir es lieben.

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